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Asger Jorn

Vejrum/Jütland 1914 - Aarhus 1973


Der dänische Künstler Asger Jorn, eigentlich Asger Oluf Jørgensen, wird am 3.3.1914 in Vejrum bei Struer geboren. 1945 ändert er seinen Nachnamen in "Jorn". 1930-35 macht Asger Jorn eine Lehrer-Ausbildung, er beginnt bereits in dieser Zeit zu malen. Ab 1935 malt er erste abstrakte Bilder. Anregungen findet er im ornamentalen Formenschatz der Wikingerkunst, den mittelalterlichen Fresken in Dänemark sowie der skandinavischen Volkskunst.
1936 geht Asger Jorn nach Paris und besucht Fernand Légers Académie Contemporaine. Mit Léger arbeitet er 1937 an Dekorationen für den "Pavillon des Temps Nouveaux" von Le Corbusier auf der Weltausstellung in Paris. Vor allem aber wird in Paris für Asger Jorn der intensive Kontakt zu den zeitgenössischen Kunstströmungen wichtig. Er studiert Wassily Kandinskys abstrakte Bilder sowie die der Surrealisten, besondere Anregungen findet er bei Max Ernst, Joan Miró, auch Paul Klee. 1938 kehrt er nach Dänemark zurück, in Kopenhagen findet im selben Jahr die erste Einzelausstellung statt.
Während der deutschen Besetzung Dänemarks beteiligt sich Asger Jorn an vielerlei Protesten, so an der Herausgabe der Zeitschriften "Helhesten" (Höllenross) und "Land og Folk". 1945 arbeitet er an einer Serie von 23 Radierungen mit dem Titel "Occupations 1939-1945". Ab 1946 widmet sich Jorn intensiv seinen theoretischen Schriften zur Kunst und zur Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft. Bis 1961 veröffentlicht er im Rahmen der anarchistisch geprägten "Situationistischen Internationale" wichtige Manifeste.
1948 gründet Asger Jorn mit Karel Appel, Constant, Corneille, Christian Dotremont und Joseph Noiret die Künstlergruppe "CoBrA" – ein Akronym aus den Städtenamen Copenhagen, Brüssel und Amsterdam, aus denen die Mitglieder stammen. Die erste große "CoBrA"-Ausstellungen findet bereits 1949 im Stedelijk Museum in Amsterdam statt. Grundlegendes Ziel der "CoBrA"-Künstler ist es, in ihrer Kunst die Spontaneität und Expressivität authentisch zum Ausdruck kommen zu lassen, vorbildhaft dafür sollen Volkskunst, Kinderzeichnungen, die Kunst der Geisteskranken und Graffiti sein - die bisher als primitiv und unkünstlerisch abgelehnt werden. Bereits 1951 löst sich "CoBrA" wieder auf, Asger Jorn publiziert in dieser Zeit Monografien der Künstler.
1951 erscheint das erste kunsttheoretische Buch "Helg og Hasard" (Heil und Zufall; dt. Ausgabe: "Gedanken eines Künstlers"). 1954 gründet Asger Jorn mit Enrico Baj - als Reaktion auf Max Bill und die Ulmer Hochschule – das "Mouvement International pour un Bauhaus Imaginiste (MIBI)". 1963 entsteht das "Institute for Comparative Vandalisme". Anfang der 1960er Jahre experimentiert der Künstler mit Übermalungen von kaufhaus- oder Salonbildern des 19. Jahrhunderts, den "Modifikationen" und "Defigurationen", mit denen er Kitsch und schlechten Geschmack aufwerten will. Zudem entstehen Keramiken, Collagen und Skulpturen, ab 1966 widmet er sich wieder intensiv der Malerei.
Asger Jorn stirbt am 1.5.1973 in Aarhus.


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